11. Oktober 2021

Mit smarten Energiespeichern das Maximum aus PV-Anlagen holen

Zweifelsfrei leisten Photovoltaikanlagen einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Sie sind nachhaltig und helfen im Kampf gegen den Klimawandel. Zwar fallen beispielsweise bei der Siliziumgewinnung oder der Solarmodul-Herstellung CO²-Emissionen an, dennoch sieht die Ökobilanz im Vergleich zu anderen Energieproduzenten ausgezeichnet aus. 

In nur 20 Jahren produziert eine Solaranlage rund das zehnfache an Energie als für ihre ursprünglich Herstellung benötigt wurde.

Zudem ist sie bis zu 95 % recycelbar und die meisten Bestandteile wie Silizium, Aluminium und Kupfer können wiederverwendet werden für neue Solarmodule oder andere Produkte.

So unbestritten die klimaschützenden Aspekte einer PV-Anlage auch sind, spielen für viele ebenfalls die wirtschaftlichen Aspekte einer Solaranlage eine wichtige Rolle. Investitionskosten, Amortisierungsfristen, Rentabilität und mögliche Stromkosteneinsparungen durch die Nutzung des eigenen Ökostroms stehen im Raum.

Mit steigenden Strompreisen und sinkenden Einspeisevergütungen geht der eindeutige Trend in Richtung Eigenverbrauchsmaximierung. Und hier leisten heute moderne Energiespeicherlösungen gekoppelt mit smarter Gebäudetechnik sowie entsprechenden Energiemanagement-Systemen ganze Arbeit: Bis zu 80 % des selbsterzeugten Stroms können im Eigenverbrauch genutzt werden.

Batteriespeicher haben sich zu intelligenten Energiezentralen entwickelt

Grundsätzlich schließt ein Energiespeicher unerwünschte Versorgungslücken. Tagsüber wird die nicht genutzte Solarenergie gespeichert und steht dann am Abend sowie in der Nacht zur Verfügung. Damit schafft ein Speicher Unabhängigkeit und Autarkie.

Gemäß Untersuchungen des Fraunhofer Instituts für Solarenergie lässt sich durch den Einsatz eines reinen Speichers der Eigenverbrauch auf bis zu 60 % erhöhen.

Moderne Solar-Energiespeicher bieten heute allerdings umfassende Funktionen innerhalb der Hausautomation.

Sie werden als intelligente Energiezentralen in einem Smart Home-System eingesetzt und kommunizieren mit nahezu allen Komponenten, Geräten und Systemen der Gebäude- und Energietechnik. Die Energiespeichersysteme übernehmen die Laststeuerung verschiedener Stromkreise inklusive von externen Verbrauchern wie beispielsweise E-Auto oder Wärmepumpe. Zudem interagieren sie mit Energiemanagement-Systemen eines Smart Homes.

Mit innovativen, intelligenten Solar-Energiespeichern lässt sich der Eigenverbrauch des kostenlosen, grünen Solarstroms sogar bis zu 80 % steigern. Mehr zu der spannenden Entwicklung von Energiemanagern in der Gebäudetechnik erfahren Sie in unserem Beitrag „Mit dem Smart Home eigenen Solarstrom clever nutzen“.

Die Wirtschaftlichkeit eines Energiespeichers hängt von 5 Faktoren ab

Es gibt verschiedene Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. Jedoch ist und bleibt es eine Tatsache, dass schon der Einsatz eines reinen Solarspeichers die Möglichkeit bietet, den Eigenverbrauch zu verdoppeln. Zur groben Einschätzung, wie wirtschaftlich die Anschaffung eines Energiespeichers ist, finden Sie hier 5 wichtige Faktoren:

#1 Investitionskosten

Die Anschaffungskosten für den Speicher amortisieren sich schneller, je niedriger die Kosten pro Kilowattstunde-Speicherkapazität sind.  

#2 Eigenverbrauchsanteil

Je stärker der Eigenverbrauch durch den Energiespeicher erhöht wird, desto mehr lohnt sich die Investition.

#3 Preisentwicklung der Stromanbieter

Bei steigenden Strompreisen wird eindeutig gespart. Der selbstproduzierte Strom wird 24/7 genutzt und ein zusätzlicher Netzbezug wird minimiert.

#4 Lebensdauer des Energiespeichers

Für den stationären Einsatz in Gebäuden haben sich Heimspeicher mit Lithium-Ionen-Technologie aufgrund ihrer längeren Lebensdauer und ihres höheren Wirkungsgrads durchgesetzt.

#5 Einspeisevergütung

Je niedriger die Einspeisevergütung pro Kilowattstunde ist, desto lohnender wird die Speicherung und Nutzung des eigenen Solarstroms.

Moderne Gebäudetechnik sorgt für höchste Energieeffizienz

Es gibt heute verschiedene Ansätze, wie Sonnenenergie maximal eingefangen und genutzt werden kann (wie z. B. nachführende Systeme, Speicher und smarte Verbrauchssteuerungen). Mit einer Kombination aus einem smarten Energiespeicher-System und einem intelligenten Energiemanagement-System ermöglicht die aktuelle Haustechnik ganz neue Möglichkeiten der Energieeffizienz.

Der Stromspeicher wird einfach in das Smart Home eingebunden, sodass die Stromerzeugung und der Energieverbrauch intelligent gekoppelt sind. Ein smarter Energiemanager regelt und steuert alle Geräte, die smart miteinander in einer modernen Hausautomation vernetzt sind. Und wie alle anderen Anwendungen in einem intelligenten Zuhause (beispielsweise Beleuchtung, Verschattung, Heizung, Alarm und vieles mehr) laufen alle Daten zur Analyse und Einsicht in der Smart Home-Zentrale zusammen und können von dort auch komfortabel per App, Tablet oder Display geregelt und gesteuert werden. Zusätzlich kann das Energiemanagement-System die Energie an einzelne Geräte so verteilen, dass der Eigenverbrauch maximal effizient erfolgt.

Die Wahl des passenden Energiespeichers sollte wohl überlegt sein. Handelt es sich doch um eine kostenintensivere Investition, die für die nächsten 15 Jahre die Stromversorgung des Gebäudes übernehmen soll (inklusive des Energiemanagements). Daher ist eine zentrale Frage, welche Funktionen der Energiespeicher heute und in Zukunft erfüllen soll. Folglich ist es ratsam, eine zukunftsfähige Ausstattung zu wählen, die auch zukünftige Erweiterungen des Systems zulässt. Ein weiterer Ausbau und Erweiterungen, die anstehen könnten, wären beispielsweise

  • die Integration einer Ladestation für ein E-Auto,
  • die Einbindung einer Wärmepumpe,
  • weitere Hausautomatisierungen (Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine),
  • eine Steuerung von Heizthermostaten,
  • der Anschluss weiterer Photovoltaikanlagen.

Ein weiterer relevanter Aspekt ist, wie umfangreich der Batteriespeicher Aufgaben des Energiemanagements erfüllen soll. Hier ist es unerlässlich, dass die Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle geprüft werden, die das Gerät unterstützt bzw. unterstützen soll. Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf offene Standards zu achten. Je mehr herstellerübergreifende Lösungen eingebunden werden können, desto flexibler und zukunftsfähiger ist das System.

Als vorteilhaft erweist sich auch, wenn die Möglichkeit einer modularen Erweiterung mit zusätzlichen Speicherblöcken besteht. So kann bei Beginn auf eine hohe Wirtschaftlichkeit gesetzt und bei steigendem Energiebedarf einfach modular erweitert werden.

Auf diese Punkte sollte beim Kauf eines Energiespeichers geachtet werden

Die Speichertechnologien befinden sich aktuell noch in einer frühen Phase, was die großen Unterschiede in der Produktqualität erklärt. Für mehr Transparenz und zur Qualitätssicherung von Speicherprodukten wurde der „Effizienzleitfaden für PV-Speichersysteme“ vom BVES (Bundesverband Energiespeicher) herausgegeben.

Weitere Faktoren, auf die geachtet werden sollte, sind die Herstellerangaben hinsichtlich Nenn- und Nutzungskapazität (Entladetiefe), Zyklenzahl, kalendarische Lebensdauer und Entladeleistung. Auch sind die Angaben zum Sicherheitskonzept und den erforderlichen Wartungsintervallen zu beachten. Energiespeicher auf Lithiumbasis sind mittlerweile marktführend. So können Lithiumbatterien häufiger geladen werden, haben eine längere Lebensdauer und einen höheren Wirkungsgrad. Dennoch sollten die Lithium-Speicher dem „Sicherheitsleitfaden Li-Ionen-Hausspeicher“ entsprechen.

Für weiterführende Informationen zu Energiespeicher-Systemen in einem Smart Home stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns.

 
Andreas Niedick
Lebensräume Fachberater
Tel.: +49 5971 999-289

 

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