26. September 2023

Photovoltaik-Förderung in NRW – es gibt zahlreiche Förderungen für PV-Anlagen und Batteriespeicher

Mit rund 18 Millionen Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste Bundesland innerhalb Deutschlands. Zudem zählt NRW auch zu dem wichtigsten wirtschaftlichen Motor mit einem der höchsten Bruttoinlandsprodukten aller deutschen Bundesländer, was rund ein Fünftel des gesamtdeutschen BIP ausmacht.

Jedoch sorgen die hohe Bevölkerungsdichte und die außergewöhnliche Wirtschaftsleistung dafür, dass der Energiebedarf sehr hoch ist. Und da spielt gerade die Photovoltaik als Schlüsseltechnologie für die Nutzung von erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle.

Nordrhein-Westfalen fördert den Ausbau der Photovoltaik

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat es nun in ihrem World Energy Outlook offiziell bestätigt: Photovoltaik ist die günstigste Stromquelle. Nicht zuletzt durch die fallenden Preise für Solaranlagen-Komponenten und die Weiterentwicklungen der Solarmodultechnik, die den Wirkungsgrad der Paneele erheblich steigert, wird Photovoltaik immer attraktiver. So kann an idealen Standorten Solarstrom zu Gestehungskosten von nur wenigen Cent je Kilowattstunde erzeugt werden.

Aber auch an weniger prädestinierten Standorten, wie beispielsweise in Deutschland, können neue PV-Anlagen sehr kostengünstig Solarstrom produzieren. Laut des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) wird in modernen PV-Megawatt-Solarparks Strom zu Kosten von 3 bis 6 Cent pro Kilowattstunde produziert und bei kleinen Dachanlagen liegt die Kostenspanne bei 11 bis 13 Cent. Damit bleibt die Photovoltaik auch weiterhin auf ihrem Erfolgskurs.

Bundesweite Förderungen für PV-Anlagen in NRW

Natürlich können für die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen in Nordrhein-Westfalen auch die umfangreichen Fördermittel des Bundes genutzt werden. Aktuell gibt es verschiedene Fördermaßnahmen, mit denen der Bund die Anschaffung und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen attraktiver gestalten möchte. Hier sind die wichtigsten staatlichen Förderungen kurz zusammengefasst:

  • Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2023 auf 0 Prozent für Endkunden

Sowohl PV-Anlagen als auch Batteriespeicher sind für Endkunden von der Mehrwertsteuer ab dem 1. Januar 2023 befreit. Das bedeutet, dass die Mehrwertsteuer bei Kauf nicht mehr berechnet wird.

  • Zuschüsse für die Beratung zu PV-Anlagen

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet Zuschüsse für eine Vor-Ort-Beratung inklusive individuell ausgearbeitetem Sanierungsfahrplan von bis zu 80 %.

  • Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – Förderanspruch für Strom aus Solaranlagen

Im EEG ist ein Förderanspruch verankert für den direkt gelieferten Strom aus Solaranlagen auf Wohngebäuden. Demnach erhält der Anlagenbetreiber einen Mieterstromzuschlag von mehreren Cent pro Kilowattstunde.

  • Einnahmen aus dem Betrieb von PV-Anlagen sind steuerfrei

Für Einfamilienhäuser oder Gewerbeimmobilien mit einer PV-Anlage von bis zu 30 kW: Die Einnahmen aus dem Betrieb sind steuerfrei, sowohl für Einspeisung als auch Eigenverbrauch.

  • KfW-Darlehen für Anschaffung von PV-Anlagen und Batteriespeichern

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mit dem „Programm 270 – Erneuerbare Energien – Standard“ zinsgünstige Kredite zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern von maximal 50.000 Euro.

Darüber hinaus bieten auch verschiedene Banken und Kreditinstitute spezielle Solarkredite zur Finanzierung einer Solaranlage an. Da lohnt sich ein Vergleich im Vorfeld.

Das Förderprogramm Progres.NRW wurde erneut eingestellt

Das attraktive Förderprogramm Progres.NRW wurde ins Leben gerufen, um die Photovoltaik in NRW massiv auszubauen. Jedoch wurde es am 1. April 2022 eingestellt, nachdem rund 37.000 Anträge eingegangen waren. Daraufhin wurden die Fördermittel von der Landesregierung auf den Ausbau der E-Mobilität verlagert.

Aber schon im August desselben Jahres wurde das Programm neu aufgenommen unter dem Namen „Klimaschutztechnik“. Dementsprechend wurden neben Photovoltaik-Anlagen auch Solarthermie-Anlagen gefördert. Da jedoch innerhalb kürzester Zeit auch diese Fördermittel versiegt waren, wurde das Programm pausiert.

NRW fördert bauliche Umsetzungen von Mieterstrom-Modellen

Mit dem Förderprogramm „Zuschuss Mieterstrom NRW 2023“ stellt NRW Fördermittel in Höhe von 10 Millionen Euro zur Verfügung. Diese werden für alle Neubauvorhaben und Modernisierungen gewährt, in denen mindestens eine geförderte Wohneinheit realisiert wird oder wurde. Dabei werden die Errichtung, der Umbau oder die Erweiterung der Hauselektrik gefördert, um Solarenergie im Gebäude nutzen zu können.

Dieses landeseigene Förderprogramm hat das Ziel, die Installation und die vorbereitenden Dach- und Fassadenarbeiten für Solaranlagen auf Gebäuden mit gefördertem Wohnraum zu unterstützen. Als Zuschuss werden bis zu 2.500 Euro gezahlt für die technische Installation und die vorbereitenden Maßnahmen. Bei Modernisierungen wird sogar ein Zuschuss von 5.000 Euro angesetzt. Der Zuschuss wird pro Wohnung des geförderten Gebäudes berechnet.

Die NRW BANK bietet ebenfalls Förderungen zur Nutzung von PV-Anlagen

Die Förderbank für Nordrhein-Westfalen bietet gleich mehrere Möglichkeiten, sich sein eigenes PV-Anlagenvorhaben finanzieren zu lassen. Mit der Förderung „NRW.BANK: Eigentumsförderung – Modernisierung“ werden Haushalte mit kleinem oder mittlerem Einkommen, die eine PV-Anlageninstallation im Rahmen von baulichen Modernisierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz des Wohngebäudes durchführen möchten, in Form eines zinsgünstigen Kredits unterstützt.

Auch die Förderung „NRW.BANK: Mietwohnraumförderung – Modernisierung“ unterstützt die Anschaffung von PV-Anlagen zur Optimierung der Energieeffizienz des Wohngebäudes mit zinsgünstigen Darlehen. Dafür sind alle baulichen Maßnahmen zur Modernisierung in und an bestehenden Wohngebäuden sowie auf dem dazugehörigen Grundstück förderfähig.

Diese Städte in NRW bieten attraktive Solarförderungen

Zwar wurden die landesweiten Förderungen vorübergehend eingestellt, dennoch werden durch viele Städte Fördermöglichkeiten angeboten. Hier sind alle städtischen Förderungen in NRW auf einen Blick zusammengefasst.

Kommune:

Aachen

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen und Batteriespeicher

Höhe der Förderung:

1) 1-2 kWp: 500 €
2) 2-5 kWp: 750 €
3) 5-10 kWp: 1.000 €
4) 10-30 kWp: 75 € pro kWp (max. 750 € + 1.000 € für die ersten 10 kWp) 
5) über 30 kWp: 2.500 €
6) Batteriespeicher 100 € pro kWh bis max. 2.000 €

Kommune:

Bonn

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen (bis 3 Wohneinheiten und Dach-Vollbelegung)

Höhe der Förderung:

100 € pro kWp

Kommune:

Darmstadt

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen

Höhe der Förderung:

200 € pro kWp bis max. 6.000 € 

Kommune:

Düren

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen

Höhe der Förderung:

1.000 € pauschal

Kommune:

Düsseldorf

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen und Batteriespeicher

Höhe der Förderung:

1) bis 10 kWp: 300 € pro kWp
2) 10-20 kWp: 3.000 € + 200 € pro kWp
3) Batteriespeicher: 250 pro kWh Speicherkapazität

Kommune:

Essen

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen

Höhe der Förderung:

1) 1-2 kWp: 500 €
2) 2-5 kWp: 750 €
3) 5-10 kWp: 1.000 €
4) 10-40 kWp: 100 € pro kWp
5) über 40 kWp: 4.000 €

Kommune:

Köln

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen, Stromspeicher und die Elektroinstallationen in Verbindung mit der PV-Anlage

Höhe der Förderung:

1) 250 € pro kWp
2) 150 € pro kWh Batteriespeicher
bis max. 30.000 € und max. 60 % Investitionskosten

Kommune:

Krefeld

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV- und Zähleranlagen

Höhe der Förderung:

1) 100 € /kWp
2) 1.500 € Bonus für neue Zähleranlage

Kommune:

Leverkusen

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen

Höhe der Förderung:

1) 1-2 kWp: 450 €
2) 2-5 kWp: 500 €
3) 5-10 kWp: 750 €
4) 10-30 kWp: 750 € von den ersten 10 kWp und 50 €/vollendetes weiteres kWp
5) ab 30 kWp: 1.750 €

Kommune:

Münster

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen

Höhe der Förderung:

300 € pro kWp

Kommune:

Oberhausen

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für Kauf von PV-Anlagen und Batteriespeicher in Alstaden-West, Osterfeld Mitte / Vondern

Höhe der Förderung:

1) bis 4 kWp: 2.000 €
2) Batteriespeicher 800 €

Kommune:

Soest

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen und Batteriespeicher

Höhe der Förderung:

6-15 kWp: 500 € und Batteriespeicher 500 €

Kommune:

Solingen

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen und Batteriespeicher (Bestandsgebäude)

Höhe der Förderung:

1) 300 € pro kWp maximal 1.500 €
2) 500 € Zuschuss für Batteriespeicher

Kommune:

Wuppertal

Förderprogramm:

Förderobjekt:

Für den Kauf von PV-Anlagen

Höhe der Förderung:

100 € pro kWp max. 1.000 € pro Objekt

Energieversorgungsunternehmen fördern aktiv den Ausbau von Photovoltaik

Auch lokale Energieversorger, wie beispielsweise die Stadtwerke, fördern neben Bund, Ländern und Gemeinden Investitionen in PV-Anlagen und Batteriespeicher. Die Förderangebote variieren jedoch sehr. So kann unter anderem die Anschaffung einer Solaranlage durch einen Aufschlag auf die staatlich gezahlte Einspeisevergütung gefördert werden. Andere Stadtwerke oder Energieversorger zahlen auch einen einmaligen Zuschuss. Zu beachten ist, dass diese Förderungen an weitere Bedingungen geknüpft sein können. Und daher lohnt es sich, die Vertragsbedingungen genau zu lesen.

Solardachpflicht in NRW – die Einführung erfolgt schrittweise ab 2023

Mit der Änderung der Landesbauordnung wurde eine Solardachpflicht in NRW eingeführt. Diese vollzieht sich stufenweise und begann zum 1. Januar 2023 mit der Solarpflicht für öffentliche Liegenschaften. Erweitert wird diese Verpflichtung zum 1. Januar 2024. Dann gilt die Solarpflicht auch für gewerbliche Neubauten. Und ab dem 1. Juli 2024 müssen zu sanierende Dächer öffentlicher Liegenschaften mit einer PV-Anlage ausgestattet werden.

Ab dem 1. Januar 2025 tritt dann die Solarpflicht auch für private Neubauten in Kraft und genau ein Jahr später wird die Pflicht auch auf Dachsanierungen von privaten und gewerblich genutzten Gebäuden erweitert. Neben der Investition in den Kauf einer PV-Anlage ist es auch möglich, gemietete Solaranlagen für die Erfüllung dieser Pflicht zu nutzen. Ebenfalls gibt es Ausnahmen von der Solarpflicht, die noch genau bestimmt werden.

In der interaktiven Lebensräume Förderauskunft finden Sie passende Förderangebote

Um die passende Förderung für sein eigenes Solarvorhaben zu finden, gibt es die interaktive Lebensräume Förderauskunft. Hier finden Sie schnell alle aktuellen Förderungen, die für Ihre Investition in erneuerbare Energien geeignet sind. Sie geben einfach schnell die Art des Gebäudes ein, Ihre Postleitzahl sowie Ihren Energieversorger und schon stehen Ihnen sämtliche Informationen zu aktuellen Förderangeboten zur Verfügung. Nutzen Sie diese praktische Möglichkeit, bequem die beste Förderung für Ihr Photovoltaik-Projekt zu finden.

Hinweis: Die Angaben in diesem Text wurden mit Stand 09/2023 sorgfältig recherchiert. Änderungen hinsichtlich des Förderungsangebotes erfolgen jedoch schnell, wenn beispielsweise die Fördertöpfe ausgeschöpft sind. Daher können die Aussagen in diesem Beitrag zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr aktuell sein.

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