18. August 2022
Energiesparen im Alltag – mit diesen einfachen Tipps Kosten senken
Ein respektvoller Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen wird uns immer wichtiger, sei es zur Kosteneinsparung, zum Umweltschutz oder zur Unabhängigkeit von globalen Märkten. Bevor wir zu unseren interessanten und praktisch sehr einfach durchführbaren Tipps kommen, um in den eigenen 4 Wänden Energie zu sparen, werfen wir einen kurzen Blick darauf, in welchen Dimensionen der Energieverbrauch allein in Deutschland aussieht.
Gemäß den erhobenen Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie [1] mussten in 2018 rund 13.430 Petajoule (PJ) importiert werden, was 3.730 Milliarden Kilowattstunden (kWh) entspricht. Die Energiegewinnung im deutschen Inland betrug währenddessen nur 3.890 PJ.
Dabei wurden allein in privaten Haushalten rund 636 Milliarden kWh verbraucht und dieser Verbrauch verteilt sich für das Jahr 2018 wie folgt [2]:
- Raumwärme 68 %
- Warmwasser 16 %
- Sonstiges 10 %
- Kälteanwendungen 4 %
- Beleuchtung 2%
Nach diesen beeindruckenden Zahlen fällt schnell auf, dass sich Energiesparen im Alltag auf jeden Fall lohnt – und nicht nur für die Umwelt. Bei jährlich über 70 % importierter Energie spielen auch internationale Marktpreise und geopolitische Abhängigkeiten eine nicht unerhebliche Rolle.
Hier lässt sich richtig Energie sparen im eigenen Zuhause
Häufig sind es die Kleinigkeiten im Haushalt, die am meisten Energie kosten. Und mit ein paar einfachen Maßnahmen können schon große Spareffekte erzielt werden.
Hier sind unsere Tipps zum effektiven Energiesparen im Alltag:
Heizen & Lüften
Auch wenn nicht das gesamte Jahr über geheizt wird, so entfallen hinsichtlich des Gesamtenergieverbrauchs eines Haushalts immerhin rund 70 Prozent in diesen Bereich. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können hier interessante Sparergebnisse erzielt werden.
#1 Tipp – Nachtabsenkung möglichst lange während der Nacht nutzen. Auch tagsüber ist eine Absenkung der Heizung möglich, wenn z. B. über mehrere Stunden niemand zu Hause ist.
#2 Tipp – Den Heizbetrieb an der Heizungsregelung ausstellen und nur den Warmwasserbetrieb nutzen während der Sommermonate.
#3 Tipp – Wärmestau an den Heizkörpern vermeiden durch Gardinen oder Möbel. Freistehende Heizkörper geben optimal die Wärme in den Raum ab.
#4 Tipp – In regelmäßigen Abständen die Heizung lüften und danach den Heizungsfülldruck am Heizungskessel kontrollieren.
#5 Tipp – Stoßlüften spart Energie und hier reichen drei Mal täglich rund 5 bis 10 Minuten aus, um die Raumluft komplett auszutauschen.
Warmwasser
Ein weiterer wichtiger Verbraucher in einem Privathaushalt ist die Warmwasseraufbereitung. Hier liegt der Energieverbrauch bei rund 16 Prozent und bietet ebenfalls ein großes Potenzial, um Energie und Kosten zu sparen.
#1 Tipp – Wassersparende Armaturen sowie Duschköpfe können den Energieverbrauch um rund 30 Prozent sinken.
#2 Tipp – Beim Geschirrspülen spart die richtige Nutzung einer Geschirrspülmaschine bis zu 50 Prozent Energie sparen sowie bis zu 30 Prozent Wasser im Vergleich zum Abwaschen mit der Hand.
#3 Tipp – Duschen ist in der Regel energieeffizienter als ein Vollbad. Auch beim Händewaschen mit Seife kann der Schmutz mit kaltem Wasser ebenso effektiv entfernt werden wie mit warmem.
Kühlschränke & Gefriergeräte
Auch Kühl- und Gefriergeräte verbrauchen viel Energie – vor allem bei falscher Nutzung. Mit diesen kleinen Maßnahmen können auch hier erhebliche Einsparungen erreicht werden.
#1 Tipp – Den richtigen Standort wählen, in dem das Gerät möglichst weit entfernt von Wärmequellen wie Ofen, Herd oder Heizkörper steht.
#2 Tipp – Die Geräte müssen richtig schließen und dafür müssen die Dichtungen intakt sein. Auch regelmäßiges Abtauen verhindert, dass das Gerät nicht mehr richtig schließt.
#3 Tipp – Die richtige Kühlleistung wählen: Die ideale Temperatur beim Kühlschrank liegt bei 7 Grad Celsius und beim Gefrierschrank bei -18 Grad Celsius.
#4 Tipp – Die unterschiedlichen Temperaturzonen des Kühlschranks clever ausnutzen. Oberer Bereich: 7-10 °C – Mitte: 6-7 °C – Unten: 4-5 °C.
Waschen, Trocknen & Bügeln
Moderne Geräte sind bereits optimiert auf einen niedrigen Energie- und Wasserverbrauch. Jedoch gibt es auch beim Waschen, Trocknen und Bügeln Möglichkeiten, an der Kostenschraube zu drehen.
#1 Tipp – Das Waschprogramm und die Waschtemperatur sollten an den Verschmutzungsgrad der Wäsche und der Textilart angepasst sein. Häufig reicht ein 30-Grad-Waschgang.
#2 Tipp – Bei Waschmaschinen und Wäschetrocknern am besten das volle Fassungsvermögen der Trommel nutzen.
#3 Tipp – Für Trockner gilt generell: je kühler die Raumtemperatur, desto geringer der Stromverbrauch.
#4 Tipp – Wärmepumpentrockner verbrauchen zu rund 60 Prozent weniger Strom als Kondenstrockner und Trocknen auf der Wäscheleine nutzt Solarenergie sowie Windkraft.
#5 Tipp – Beim Bügeln auf die passende Bügelfeuchte achten und Wäsche nach Bügeltemperatur vorsortieren – mit niedrigen Temperaturen beginnen und am Ende Restwärme nutzen.
Kochen, Backen & Küchengeräte
In unseren Küchen geht es oft heiß her. Direkt mehrere Geräte befinden sich im Einsatz und auch hier sind es die kleinen Dinge, die beim Zubereiten schon den Energieverbrauch erheblich reduzieren können.
#1 Tipp – Doppelwandige Isolierpfannen und Schnellkochtöpfe sind bekannte Energiesparer. Aber schon der passende Deckel auf Pfanne und Topf reduzieren den Energieverbrauch um die Hälfte.
#2 Tipp – Das auf die Menge angepasste Kochgeschirr hilft beim Stromsparen und vor allem, wenn für kleine Töpfe und Pfannen auch die passend kleine Platte verwendet wird.
#3 Tipp - Restwärme nutzen: Das gilt sowohl für den Herd als auch für den Backofen. Einfach beides früher ausstellen und auf langsameres Garen setzen.
#4 Tipp – Mit Dampf garen reicht bei Gemüse, Kartoffeln und Eiern aus. Ist der Boden mit Wasser bedeckt und ein Deckel drauf, erledigt der Dampf das Garen und Strom wird gespart.
#5 Tipp – Für das Kochen und Backen mit dem Backofen ist die Umluftfunktion ideal, denn sie erlaubt das Absenken der Backtemperaturen um bis zu 25 Grad Celsius.
#6 Tipp – Auf den Stand-by-Modus bei Tee- und Kaffeeautomaten verzichten, denn dieser hält sie oft in ständiger Brühbereitschaft.
Beleuchtung, Lampen & Leuchten
Das Licht in unserem Zuhause spielt eine wichtige Rolle und beeinflusst viele Aspekte unseres täglichen Lebens wie Wohlbefinden, Sicherheit, Ambiente. Dennoch können mit ein paar einfachen Tricks auch bei der Beleuchtung Strom gespart werden.
#1 Tipp – Klingt logisch, aber verlangt Disziplin: Licht abschalten, wenn es nicht gebraucht wird. Und vor allem in den Sommermonaten auf Tageslicht setzen.
#2 Tipp – Bewegungsmelder oder Präsenzmelder machen die Nutzung von Licht maximal effizient und erleichtern den effektiven Nutzen von Leuchten.
#3 Tipp – Helle Wände in den eigenen vier Wänden reflektieren das Licht besser als dunkle Wände. Somit sorgen schon helle Wandfarben für mehr Helligkeit.
#4 Tipp – Die richtigen Leuchtmittel helfen, den Energieverbrauch zu senken. Beim Austausch einer Glühlampe gegen LED können zwischen 60 bis 80 Prozent Strom gespart werden.
#5 Tipp – Mit dem Absenken der Lampenhöhe wird Licht gezielter genutzt und Streueffekte minimiert. Bei hohen Räumen können dadurch rund 20 Prozent Energie eingespart werden.
Der Bund fördert Energiesparen mit Beratungsangeboten
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert Energieberatungen durch Verbraucherzentralen. Mit über 800 unabhängigen Energieberatern in ganz Deutschland wird ein einfacher Einstieg für Privatpersonen in mehr Energieeffizienz damit ermöglicht.
Das Energieberatungs-Angebot der Verbraucherzentralen ist umfassend: von Online- und Telefonberatungen über persönliche Beratungen vor Ort bis hin zu zahlreichen Online-Vorträgen. Dabei sind die Beratungen kostenlos oder gegebenenfalls zu einem erschwinglichen Preis erhältlich.
Nützliche Energiespar-Links:
- Energieberatungen der Verbraucherzentralen (https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/)
- Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/Foerderprogramme/A-energieberatung-verbraucherzentrale-bundesverband.html)
- Weiterführende Informationen bietet die co2online gemeinnützige BeratungsGmbH auf ihrer Website (https://www.stromspiegel.de/)
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